Inzwischen sind wir schon einen Monat unterwegs und haben es bis kurz vor Bologna geschafft.
In Salzburg habe ich ja fast ein Kilo Gewicht nach Hause geschickt, eine gute Entscheidung.
Am besten gefällt mir dass die große Kamera gehen musste. Ich werde jetzt leider doch kein Filmstar wie Max Semsch (externer Link), Anselm Pahnke (externer Link) oder manpower express (externer Link) aber ich genieße es so viel mehr einfach schnelle Fotos machen zu können und nicht immer nach einem guten Filmspot Ausschau halten zu müssen.
Ich konzentriere mich jetzt wieder aufs Schreiben. Das kann ich ohnehin besser.
Der Alpenanstieg war gar nicht so schlimm wie erwartet, natürlich immernoch schlimm genug.
Durch ein Gewirr von verschiedenen Fahrradwegen bin ich schließlich auf dem „Alpe-Adria Trail“ gelandet.
Wahrscheinlich ist es meiner schlechten Vorbereitung zu verdanken dass es irgendwie der einfache Weg war denn plötzlich stand ich vor einem Zug.
Meine Faulheit verhinderte dann auch erfolgreich einen Umweg zu suchen wobei ich auf jeden Fall erst in einem anderen Tal fündig geworden wäre.
Alle anderen Radlfahrer wussten Bescheid dass das Gasteinertal und die Tauernschleuse eine Sackgasse sind.
Bis Udine hatte anschließend ein paar Tage Begleitungen von einem Tschechen der unterwegs nach Kroatien ist.
Nach der italienischen Grenze ging es für einen ganzen Tag auf einer stillgelegten Bahnstrecke durch die Landschaft.
Ich glaube es war einer der schönsten Radwege auf denen ich jemals unterwegs war (externer Link).
Viele beeindruckende Brücken und bis zu einem Kilometer lange Tunnel.
Es ist ein lustiges Gefühl mit dem Rad in einen alten Bahnhof einzufahren.
Seit Udine fahre ich auch nichtmehr an irgendwelchen Flüssen lang was sich vor Allem an der abendlichen Körperhygiene zeigt.
In Deutschland und Österreich war ich jeden Tag schwimmen. Jetzt, wo die Tage heißer werden würde ich mir einen schnellen Sprung ins Wasser sehr wünschen.
Ich bin nicht sicher was schlimmer riecht, meine Radlersachen oder der vollgeschwitzte Schlafsack.
Auf jeden Fall stinke ich sehr viel schlimmer als der Hund der fröhlich in jedem Tümpel und Springbrunnen Baden geht.
Ves schlägt sich super. Ich versuche mein Möglichstes ihm jede erdenkliche Abkühlung zu verschaffen.
Auf dem Rad sitzt er unter dem Dach in seiner Kiste und wir essen zusammen Wassermelone und Eis.
Nachts liegt er meistens neben seiner kühlenden Gelmatte auf dem Zeltboden.
Er mag es sehr den Kopf aus dem Halbgeöffneten Reißverschluss zu strecken um alles zu beobachten. Leider warten die Mücken auf so eine Gelegenheit und so jagen wir im Taschenlampenlicht Abend für Abend Alles was im Zelt rumfliegt.
Unser Weg führt weiter durch die Toskana und immer der Stadt hingegen wo eh alle Wege hinführen.