Salzburg – Österreich

Nach einem paar Tagen im Taubertal und an der Wörnitz bin ich seit Donauwörth der Donau gefolgt.
Habe ich vorher höchstens ein oder zwei Radler täglich gesehen, waren es auf dem Donauradweg einige Dutzend jeden Tag.
Viel Fahrradtouristmus bedeutet zwar eine gute Infrastruktur aber da wo viele Hotels und Campingplätze liegen wird wildes Zelten gar nicht gerne gesehen.
Trotzdem war es natürlich kein Problem jeden Abend einen netten Platz am Wasser zu finden.
Ich habe in den letzten 2 1/2 Wochen jede Nacht an einem Fluss geschlafen (und hab mich einige Male von den Mücken zerstechen lassen).
Ich habe in der gesamten Zeit meine 60km/Tag Marke nur leicht steigern können.
Vielmehr habe ich mich an diese Distanz gewöhnt und habe dabei ein gutes Gefühl weil der Hund nicht den ganzen Tag in der Kiste mitfahren muss. Es bleibt immer genug Zeit für kleine Pausen und fröhliches Rumtollen.
Ich weiß aber, wenn es sein muss knacken wir auch die 100km.

Habe ich im ersten Blog (link) noch behauptet der billig Schlafsack sei ausreichend? Spätestens nachdem ich in einer 15 Grad Nacht gefroren habe steht die Entscheidung fest dass dieses Ding ausgetauscht wird.
In der Isomatten-Statistik liegt der Hund ganz knapp auf Platz eins. Danach folge ich schon mit einem guten zweiten Platz.
Wenn man aber bedenkt dass die Isomatte eigentlich mein Bett ist, läuft hier irgendwas falsch.

Der ADFC (Allgemeiner Deutsche Fahrrad-Club) bietet eine App zu den ausgeschilderten Fahrradwegen in Deutschland an. Kostenpunkt 2,29€.
Natürlich habe ich als Sparfuchs darauf verzichtet, man sollte ja annehmen dass die Beschilderung halbwegs verständlich ist … aber denkste. Das wäre mal eine intelligente Investition gewesen.
An vielen Kreuzungen sah man suchende Fahrradgruppen und wild in Heften und Karten nachschlagende Familienväter.
Die unübersichtliche Beschilderung, teilweise überwuchert oder durch Baustellen verdeckt hat die Fahrt nicht nur verlangsamt sondern auch in gewissem Maße frustriert.
Wer kommt eigentlich auf die Idee einen Fahrradweg weeeiiiit weg von der Straße zu bauen?
Natur und Idylle ist ja alles schön aber kurz vor Regensburg war der Weg über die Landstraße mit 7 km angegeben, auf dem Donauradweg hatte ich noch 19 km!! zu strampeln.
Ich habe mich sehrwohl für die Straße entschieden.

Ein neues Problem ist aufgetaucht was ich bis dahin noch nicht kannte und zu dem ich auch noch keine Lösung gefunden habe.
Über meine Vorderradnabe kann ich 5V 1A USB Strom abgreifen. 100km Tagesetappen reichen um meine Akkus für Handy und Kamera aufzuladen.
Wenn ich,wie im Moment, nur 60km am Tag fahre und davon einiges unter 15km/h, wird mir früher oder später der Strom ausgehen.

Von Passau bin ich dem Inn und später der Salzach entlang der deutsch- österreichischen Grenze gefolgt.
In Salzburg mache ich jetzt (mal wieder) ein Tag Pause und bereite mich auf meine ersten Alpenüberquerung vor.
Nachdem ich gestern überhaupt gar nichts gemacht habe tut mir heute alles weh und wenn ich den kleinen Hund ausgestreckt auf dem Doppelbett betrachte kommen ein paar freie Tage gerade recht.

Ich halte nichts von Höhentabellen und Geländediagrammen. Dass es bergauf geht kann ich mir schon denken und wenn ich oben bin werde ich es wohl merken.
Wenn ich die Abfahrt dann auch noch überleben sollte gibt es den nächsten Blog dann aus Italien.

 

Leider hat mit die Internetverbindung etwas im Stich gelassen und so muss ich die Fotos später nachreichen.

 

Wenn die Sonne zu stark scheint fährt der Hund mit Dach