Usbekistan

Ich bin mit meinen Blog Einträgen etwas hinterher aber es war in den letzten Wochen nicht so ganz einfach an funktionierendes Internet zu kommen.

Die Einreise nach Usbekistan war schnell und unkompliziert. Ich hatte ein paar seltsame Geschichten über diese Grenze gehört.
Durch einige Internet Foren geisterte eine 15 Seitige Liste mit verbotenem Zeug.
Einige Medikamente dürfen nicht eingeführt werden, nicht mehr als fünf Glasaugen über die Grenze gebracht werden und so ziemlich alles muss angemeldet werden.
Laptop und USB Sticks werden kontrolliert und Fotos von Regierungsgebäuden und Männern mit Bart werden rigoros gelöscht. Jede Art von Pornographie, sogar Modezeitschriften werden konfisziert.
Wahrscheinlich ahnt ihr es schon aber ich sage es trotzdem nochmal, nach dem Einreisestempel wurde ich natürlich direkt durchgewunken. Kein Test auf Glasaugen oder Medikamente, keine Diastunde mit meinen Fotos und natürlich blieb auch der Hundepass ungesehen.

Stattdessen wurde ich freundlich mit „Heil Hitler“ begrüßt. Es passiert immer wieder und ich habe mich inzwischen schon daran gewöhnt dass die Beamten sich freuen ein paar Worte deutsch sprechen zu können. Meistens lächele ich kommentarlos zurück.

Die meisten Autos in Usbekistan fahren mit Gas. Auch Busse und LKWS sind auf Gas umgerüstet. Die alten russischen Lkws fahren mit schlechtem, oftmals gepanschtem Benzin oder noch schlechterem Diesel. Auch die importierten europäischen Trucks fahren mit Diesel was man vorallem an den immensen Abgaswolken sehen kann.
Super Benzin ist nur in den großen Städten zu finden und ist mit fast einem US Dollar pro Liter doppelt so teuer wie in den Nachbarstaaten also habe ich seit der Grenze Normalbenzin getankt.

In letzter Zeit gab es einige Veränderungen für Touristen wie z.B. online Visa und die Lockerung der Registrierungspflicht was das Reisen erheblich vereinfacht. Seit 2017 dürfen Touristen zudem die lokale Währung ‚Som‘ benutzen, vorher ausschließlich US Dollar.

Das Rumreisen war einfach und auch das übernachten im Auto war kein Problem.

Usbekistan war ein zentraler Teil der Seidenstraße und ist somit Anziehungspunkt für Touristen aus der ganzen Welt. 

Die touristische Infrastruktur in den Städten ist gut entwickelt und Bustouren verkehren zwischen allen großen Sehenswürdigkeiten.

Auch wenn sich das Land zunehmend als offen und sozial zeigt sollte man nicht vergessen dass Usbekistan an alten sowietischen Regeln festhält.

Usbekistan bleibt, mit seiner Grenze zu Afghanistan ein wichtiger strategischer Partner im „Kampf gegen den Terror“.
Sowohl die USA als auch die NATO unterhalten mehrere Militärstützpunkte auf usbekischem Staatsgebiet und bei dem großen Militärabzug aus Afghanistan 2014 wurden viele hundert Millionen Dollar für den Transit von tausenden Tonnen militärischem Equipment bezahlt.

Um 6 Uhr heute morgen habe ich kurz Vesuvio raus gelassen und bin wieder eingeschlafen. 20 Minuten später wurde ich von lautem Lachen geweckt. Neben meinem Auto saßen zwei alte Männer auf dem staubigen Boden und haben mit dem Hund gespielt. Hier mit Hund unterwegs zu sein ist so viel einfacher als ich dachte. Ves bringt unterwegs viele Menschen zum Lachen und ich bekomme dann immer Tee und Kekse. Wir sind ein super Team..

 

Camping an/in einem alten Sowiet Damm. Die erste Staustufe wurde halb fertig gebaut und dann aufgegeben. Ein perfekter Platz für die erste Nacht in Usbekistan.

 

Muynoq war noch vor 40 Jahren ein bedeutender Fischereihafen am Aralsee.
Heute liegen die verrosteten Kutter auf dem ehemaligen Meeresboden. Das Wasser ist über 200km entfernt. Eine Folge von intensiver Landwirtschaft.