Mexiko City, Mexiko

Ich bin wieder zurück in der groessten Stadt der Welt (22 Mil. Einwohner). Mein Radl steht gut verstaut in einer Kirche einige hundert Kilometer entfernt. Ich gönne mir mal wieder einen Monat „Urlaub“.

Wie bin ich hierher gekommen? Da gibt es doch eine Geschichte…

Nach zwei Tagen Pause bei der Notfallstation von Raymondville ging es zur Grenze.

Ich war etwas nervoes weil mich die Menschen seit ueber einer Woche vor Banditen, Drogenbaronen, automatischen Gewehren und selbst vor der Polizei gewarnt hatten.

Nach fast sechs Monaten ueberreichte ich nun meine Touristenkarte an den letzten Beamten der „Homeland Security“.

„Mach dir keine Sorgen, es ist nicht so schlimm wie alle behaupten.“ Endlich mal etwas positives.

Die LKWs stauten sich vor dem Grenzposten der USA. Nach Mexico war der Weg frei. Ein Grenzbeamter wollte auf mein Rad aufpassen waehrend ich die Formalitaeten erledigte. Aufpassen? Laut den Warnungen muesste er mein Rad jetzt klauen.

„Woher, Wohin, Wie lange?“ Mit einem neuen Mexiko Stempel ging es weiter, raus aus dem Zollbereich. Keine Taschenkontrolle. Das wurde mir auch anders berichtet. In Matamoros, der Grenzstadt auf der mexikanischen Seite hat die USA kraeftig zugeschlagen. Mc Donalds neben Burger King neben Wal Mart und Pizza Hut.

Zehn Minuten hat es gedauert bis ich die Stadt hinter mir gelassen hatte. Keine Schießerei, kein Ueberfall. Nicht einmal die von mir vermuteten Geldwechsler und „cheap, cheap“ Snackverkaeufer waren zu sehen.

Die Polizisten am Wegesrand zeigten das „Victory“ Zeichen was hier auch „Viva Mexico“ bedeutet und die Passanten und LKWs begruessten mich mit Hupkonzerten und hochgereckten Daumen.

Keine Spur von all den boesen Sachen die mich seit einer Woche so nervoes gemacht haben.

Die erste Probe kam dann bei Tageskilometer 90. Eine Strassensperre der Polizei. Mit der festen Ueberzeugung dass mir eh nichts passieren wuerde rollte ich an der Autoschlange vorbei in Richtung der schwerbewaffneten Polizisten. Fröhliches winken erwartete mich. Gute Fahrt weiterhin.

Die Naechte verbringe ich auf Kirchengelände, immer ein sicherer Ort.