Torshavn, Faröer Inseln

Ich habe in Bergen, eher durch Zufall, doch noch ein Ticket für die Ostersonntag- Fähre auf die Faröers bekommen. Wegen Sturm hatte das Schiff bereits bei der Abfahrt über drei Stunden Verspätung. Bei der Ankunft standen +7 Stunden auf der Uhr. Die Überfahrt war um einiges schlimmer als vor ein paar Wochen nach Aberdeen. Anders als auf der Schottland Fahrt, ging es mir während der ganzen Fahrt hervorragend. Ich habe mir sogar das, wegen Verspätung freie Mittagessen gleich zweimal geben lassen.

In meiner Kabine habe ich mich wie in der dritten Klasse der Titanic gefühlt. Der Weg dorthin führte über eine schmale Treppe, an den Auto- und LKW- Decks vorbei bis tief in den Schiffsbauch und ebenfalls tief unter die Wasseroberfläche. Es ging durch zwei schwere Stahlschotts, die sich über einen Druckhebel mit lautem Warngeräusch und gelbem Blinklicht geöffnet und geschlossen haben. Mein neun- Pritschen Zimmer hatte die Abmessungen von 3x 3 Metern und es ist bestimmt eine Zweifelhafte Erfahrung bei hohem Seegang in diesem Verschlag zu übernachten. In dieser Nacht war ich der einzige Gast und habe trotz Gewackel geschlafen wie ein Stein.

Torshavn ist die kleinste Hauptstadt der Welt. Hier leben gerade einmal 19.000 Menschen. Die Faröer Inseln gehören zu Dänemark und so ist es auch kein Wunder dass die wenigen Touristen aus dem deutschen Nachbarland kommen und auch die Produkte meist dänischen Ursprungs sind.

Ansonsten gibt es aber keine Gemeinsamkeiten. Die Faröers verfügen über eine eigene Fahne, eine eigene Sprache und ein eigenes Parlament. Es gibt wohl sogar Verhandlungen über eine Unabhängigkeit. Da kann ich nur sagen: FREE FARÖER

 

Der Hauptwirtschaftszweig ist der Fischfang. 97% der Industrie arbeitet im Export von Fischprodukten.

Nachdem ein US Surfermagazin die Faröers als ausgezeichneter Surfspot ausweist, werden im Sommer immer wieder Surfer an den Stränden entdeckt die vor einigen Jahren noch in Hawai und Neuseeland zu finden waren. Bei über 1100 Kilometer Küste bleibt ja auch genug Platz zum Surfen.

Die Mitarbeiter in meiner Herberge haben mir einige Tipps für meine Weiterreise gegeben. Danke für die Hilfe! Nach mehreren Besuchen bei der Ortsansässigen Containerspedition werde ich am Samstag auf ein EIMSKIP- Frachtschiff steigen dass mich nach Island bringt.