New York City, USA

Nach einer Woche habe ich den Staat New York von Buffolo im äußersten Nord- Westen bis nach New York City an der südöstlichsten Spitze durchquert.   Es waren anstrengende Tage mit Temperaturen in den 80ger (über 25°C). Der Staat New York besteht weitgehend aus Wäldern und Feldern und, und das kam für mich sehr unerwartet, aus einem Berg nach dem anderen.   Der Grenzübertritt von Kanada in die USA war definitiv der Schnellste und einer der Freundlichsten die ich jemals erlebt habe. Ich habe die Friedensbrücke bei Buffolo überquert und wurde direkt an der Fußgängerschlange vorbei, zu einem eigenen Fahrradschalter eskortiert. Da ich ja auf meinem Weg bereits einmal (für einen Tag) in die USA eingereist war, gab es bei diesem Mal nicht mal einen Stempel. Kurz den Pass in die Luft halten genügte. Die komplette Prozedur hat nicht einmal eine Minute gedauert.   Meine Schlafplätze variierten von Truckstops, über staatliche Parks bis zu einer Nacht auf dem Sportgelände der New York Militärakademie in Cornwall, NY.   Ich habe eine angenehme Nacht im „Willow Bank Yacht Club“ verbracht, die mich nicht nur auf ihrem Gelände Zelten ließen, sondern auch mit Abendessen versorgten.   Zum Frühstück am dritten Tag gab es eine makabere Überraschung. Ich hatte mich gerade in einem Park neben dem hiesigen Gerichtsgebäude niedergelassen als eine Reihe Polizeiautos und vergitterte Kleinbusse vorfuhren. Zwei Gruppen Jugendliche kamen zum Vorschein. Gekleidet in orange Anzüge und blaue Gummischuhe. An Händen und Füßen gefesselt. Sie wurden entlang der Strasse aufgestellt und trotteten an mir vorbei um vor den Richter zu treten. Es war ein beklemmendes Gefühl. Wären ich mit meinem Marmeladenbrot über der Weltkarte hockte und über ferne Lände nachdachte, könnten diese Jungs die Chance heute für immer verlieren.   Ein besonderer Dank geht aber an die Stadt Margaretville. Nachdem die Polizei mich die letzten Nächte des Öfteren aus dem Schlaf gerissen hat, wollte ich diesmal sicher gehen. Ich wurde zum Bürgermeister geführt (zu seinem Privathaus) um eine offizielle Erlaubnis zu bekommen im Stadtpark übernachten zu dürfen. Um Missverständnissen vorzubeugen wurde auch direkt der diensthabende Polizeiofficer informiert. Zum Abendessen erhielt ich eine Einladung im „Sommerfields“ Restaurant von dem sympathischen, französischen Chefkoch und seinem Team.   Nach 5590 km und vier Monaten seit meinem Start in Köln verließ mich dann schließlich das Glück. Unter meinem Vorderrad zerplatze eine Bierflasche und mit ihr meine Hoffnung von einer Pannenfreien Tour.   Nach 800 km auf US- Strassen wurde die George- Washington Brücke über den Hudson Fluss zum bisher größten Stadttor auf dieser Tour und ich fuhr an einem Sonntag Nachmittag bei strahlendem Sonnenschein über den Broadway, vorbei am Central Park und der Freiheitsstatue entgegen.