Kingston, Jamaika

Nachdem ich aus Mexico City nach Miami zurueck gekehrt war, waren die Yachthaefen Floridas immernoch leer. Eine weitere Woche ist vergangen bevor ich einen weiteren Ausflug unternommen habe. Diesmal ging es nach Jamaika.

Der Empfang in Kingston vor neun Tagen war alles andere als freundlich. Ueberall wird vor Gewalttaten, Entfuehrungen und Diebstaehlen gewarnt. Gerade in der Innenstadt sollten diese Uebergriffe wohl an der Tagesordnung sein. Es erschien mir daher weitaus sicherer mit einem Messer im Rucksack den innerstaedtischen Markt zu erkunden. Auf dem Markt angekommen, rannte ich geradewegs in eine Drogenrazia der Polizei. Als „Weisser“ war ich natuerlich das ziel einer Leibesvisitation. Natuerlich haben die schwerbewaffneten Polizisten das Messer in meinem Rucksack gefunden und haben mich erstmal wegen Waffenbesitz verhaftet. Keiner hatte mir gesagt dass der Besitz eines Messers in Jamaika illegal ist. Ich nahm also auf dem Pick- Up Truck neben den anderen Verhafteten platz und wurde zur nahegelegenen Polizistation eskortiert. Nach einigem Warten wurde ich schliesslich zum diensthabenden Officier gefuehrt und musste allerlei Fragen beantworten. Zum Gluck konnte ich glaubhaft versichern dass ich von den Waffengesetzen in Jamaika keine Ahnung hatte und wurde nach der Kontrolle meiner Personalien entlassen. Ohne Messer natuerlich. In den folgenden Tagen bin ich mit den lokalen Bussen um die Insel gesaust und habe die Dunn River Wasserfaelle und Klippen von Negril besucht. Nach dem Schreck des zweiten Tages waren es neun wundervolle Tage an weissen straenden, hellblauem Wasser und beeindruckenden Felswaenden.Ich haeb mich trotzdem entschieden meinen Weg nach Suedamerika durch Mexiko und Guatemala zu machen und nicht durch die Karibik. Neben der finanziellen Situation denke ich dass Zentral Amerika einiges mehr zu bieten hat als die karibischen Inseln. Nach anderthalb Monaten geht es also jetzt wieder aufs Rad. Naechster Halt, Mexiko, in 2000 Kilometern.