Sydney, Australien

Das ist dann wohl das Ende.

In Sydney hat mein Australien Abenteuer vor über acht Monaten begonnen und hier wird es auch enden. Das neue Jahr in Sydney zu erleben war magisch. Auf den Stufen des Opernhauses mit Blick auf die Weltberühmte Hafenbrücke, welch ein Erlebnis. Jetzt ist das neue Jahr schon fast drei wochen alt und in den letzten Wochen ist schon wieder einiges passiert. Meine Pläne haben sich schon wieder ein dutzend mal geändert. Ich habe einen kleinen Ausflug die Ostküste herauf gemacht und hatte einige schöne Tage am “Great Barrier Reef”. Über Brisbane ging es zurück nach Sydney und nun bereite ich mich auf ein völlig neues Abenteuer vor. Am 23. Januar fliege ich von Sydney über Los Angeles und Ft. Lauderdale nach Guatemala City. Ich werde mein Fahrrad abholen was seit inzwischen einem Jahr im Hinterhof einer Herberge an einen Baum gekettet ist. Von dort wird es weiter gehen nach Kolumbien. Südamerika ich komme!!!

Adelaide, Australien

Ich bin wieder unterwegs. Nach einigen Monaten habe ich es endlich geschafft Alice Springs zu verlassen. Es war kein einfacher Abschied (genau genommen war es gar kein Abschied weil ich Abschiede nicht leiden kann).

Jan und Nina sind in die Wüste gekommen um mich abzuholen und am 9. Dezember habe ich zum letzten Mal die Sonne über Uluru untergehen sehen.

Es ging nach Süden und in der Mienenstadt Coober Pedy sind wir von der Hauptstrasse abgebogen und über den Oodnadatta Track quer durch die Wüste geholpert. Entlang der alten Eisenbahstrecke luden Bahnhofsruinen und Wasserlöcher immer wieder zu willkommenen Fotostopps ein.

William Creek ist mit zwölf Einwohnern der kleinste Ort Australiens (so behaupten sie) und liegt direkt neben Anna Creek Station, mit 24.000 km² der grösste Bauernhof der Welt (so gross wie Belgien).

Jemand aus unserem Auto hatte die tolle Idee einen Ausflug IN den grössten Salzsee Australiens zu machen und dieser jemand durfte fünf Sekunden später auch das Auto mit hilfe einer Bratpfanne wieder freischaufeln. Ich war danach etwas voller Schlamm und natürlich Salz. Zum Glück waren es nur zweihundert Kilometer über staubige Sandstrassen bis zum nächsten Dorf (Einwohnerzahl 25) mit Campingplatz und Dusche.

Die Fliders Ranges waren ein grosses Highlight und die zweistündige Besteigung von Mt. Ohlsson Bagge wurde mit einem einmaligen Ausblick belohnt. Auf der Fahrt durch den Park wurde unser Auto immer wieder von Emus und Känguruhs begleitet und die ausgetrockneten Flussbetten machten manchmal den Allrad Antrib wirklich sinnvoll.

Die Fahrt nach Adelaide führte schlussendlich dann doch an der Küste entlang und der Anblick von Hochhäusern und Ampeln weckte Glücksgefühle in mir nach fast drei Monaten in der Wüste.

Die “Great Ocean Road” ist unser nächstes Ziel und dann, nach einem Stopp in Melbourne, Silvester in Sydney.

zurück in Alice Springs

Ich bin wieder in Alice Springs. Mit einem kurzen Stop in Melbourne bin ich gestern morgen in der Mitte der Wüste gelandet. Es fühlt sich an wie zu Hause. Die Strassen, die Häuser und die Leute. Es ist ein gutes Gefühl und ich freue mich wieder da zu sein. Morgen geht es wieder an die Arbeit. Neben “Adventure Tours Australien” arbeite ich jetzt auch für “Connections” und werde die nächsten drei Monate deutsche Reisegruppen durch das „Red Centre“ führen. Nach meinem Kontostand zu urteilen werde ich wohl erst Anfang 2010 wieder meinen Rucksack packen. Genug Zeit um eine neue Route zu planen. Geht es etwa gar zurück nach Europa? Bis dahin heist es aber erstmal: “Alle mir nach.”

Hobart, Tasmanien, Australien

Mal wieder haben sich meine Pläne spontan geändert. Von Perth ging es per Flugzeug nach Adelaide und ich war schon fast auf dem Weg zurück nach Alice Springs als ich die Italienerinnen Giulia und Giulia in meiner Herberge getroffen habe. Wir kannten uns gerade einmal drei Stunden als sie mir angeboten haben doch mit ihnen nach Melbourne zu fahren. Sie hatten einen Campervan gemietet und ohne lange nachzudenken habe ich natürlich zugesagt.

Fünf Stunden später sass ich auf einer gemütlichen Matratze im hinteren Teil des kleinen asgebauten Lieferwagens und musste mit Schrecken zusehen wie Giulia T. ihre ersten “Linksfahrübungen” in der Adelaider Innenstadt unternahm (in Australien fährt man auf der linken Strassenseite). Zeitweise erschien es mir wie ein Wunder dass wir es ohne Schrammen aus der Stadt heraus geschafft haben.

Es ging immer an der Küste entlang und hin zur “Great Ocean Road”. Der Spassfaktor in unserem kleinen Bus war hoch und so war es eigentlich keine grosse Überraschung dass ich bei der Bestellung der Fährtickets nach Tasmanien drei statt nur zwei “Ocean view” Sitze gebucht habe.

Die Küstenstrasse lockt mit einzigartigen Felsformationen, Wasserlöchern und Walbeobachtungsstellen, Koalabären, Leuchttürmen und beschaulichen Ortschaften. Die Nächte haben wir unter den Sternen verbracht und, wie es so ist wenn man mit Mädchen reist, haben wir sogar jeden zweiten Tag geduscht.

Von Melbourne ging es mit der Nachtfähre nach Davenport in Tasmanien. Die Mädels wollten einen grossen Kreis fahren und mich auf halbem Weg in Hobart rauswerfen. Auch wenn man es nur schwer glauben kann, australische Winter sind kalt und in Cradle Mountain mussten wir uns schliesslich dem Schnee geschlagen geben und haben eine Nacht in einer warmen Holzhütte verbracht.

Meinen Geburtstag habe ich dieses Jahr mit Wallaby Burgern und Schokoladenkuchen auf einem windigen Parkplatz verbracht. Ich hätte mir keinen besseren Platz wünschen können.

Über die “Bay of fire” sind wir die Ostküste herunter gesaust und schliesslich über Port Arthur nach Hobart eingefahren. Nach einem letzten Abendessen haben wir meine letzte Nacht auf dem Flughafenparkplatz verbracht. Jetzt geht es zurück in die Wüste.

Nachtrag: Nachdem Giulia und Giulia Tasmanien umrundet hatten sind sie nach Melbourne zurück gefahren Am letzten Tag wurde der Van dann doch noch Abgeschleppt.

Perth, Australien

Manchmal kommt es anders und meistens als man denkt. Seit meinem letzten Eintrag in Alice Springs sind schon wieder ein paar Tage vergangen. Wieder einmal hat sich alles geändert, so schnell dass ich selbst fast nicht mitgekommen bin.

Angefangen hatte alles mit meinem freien Tag. Der “Great Moscow Circus” war mit seiner “Oz Tour 2009” in der Stadt und es wurden Helfer gesucht um das Zelt aufzustellen. Zirkus, klar bin ich dabei. Recht schnell habe ich mich von “Stühleastellern” zu der Tchnikcrew herüber gearbeitet und die Traversen und Scheinwerfer montiert. Als ich am Abend meine freie Show genoss hatte ich bereits ein Abeitsangebot in der Tasche. Von Broome nach Perth entlang der Westküste für die nächsten Monate. Was macht man wenn man den perfekten Job hat und dann ein noch besseres Angebot vor der Tür steht? Meine nächste Tour Wüstentour war gleichzeitig meine letzte und nur fünf Tage später sass ich in einem Adventure Tours Bus nach Darwin (Bonus wenn man für eine Tourfirma Arbeitet).

Kurzer Aufenthalt am Strand und weiter von Darwin nach Broome, der Zirkus ruft.

O.K., arbeiten im Zirkus ist eine Menge Spass. Gleichzeitig ist e saber auch eine Menge Freizeit in kleinen Orten ohne grosse Sehenswürdigkeiten. Neben den Aufbau-, Abbau- und Reisetagen gab es nicht besonders viel zu tun und so verbrachte ich vier Tage die Woche damit den Artisten beim Training zuzusehen oder auf meine Weltkarte zu starren. Kurz vor Perth hatte ich dann genug und mit der Aussicht auf einen ein- Monat- langen Aufenthalt in der Stadt packet ich meine Tasche und legte die letzten Kilometer mit einem Greyhound Bus zurück.

Perth ist die grösste Stadt der Westküste und eine willkomene Abwechslung zu den kleinen Orten der letzten Zeit.

Alice Springs, Australien

Seit einer Woche bin ich in der Mitte der australischen Wüste. Mein Arbeitgeber für die nächste Zeit ist “Adventure Tours Australia” und ich werde weitgend drei Tages Touren nach Uluru (Ayers Rock), Kata Juta (die Olgas) und Kings Canyon unternehmen. Es gibt wohl keinen besseren Job und mal wieder ist das Glück an meiner Seite.

Der Anblick von Uluru der sich aus dem roten Wüstensand erhebt hat etwas überwältigendes und die drei Stunden Wanderung durch Kings Canyon bringt immer wieder neue Überraschungen. Es ist wohl nicht schwer nachzuvollziehen dass ich erst einmal hier bleiben werde.

Auckland, Neuseeland

Ploetzich ging es ganz schnell.

Val und Jon suchten ein neues Crewmitglied fuer ihren Catamaran nach Tahiti und ich suchte einen Weg raus aus Mittelamerika. Es passte perfekt.

Das Motorrad musste ich auf der Strasse stehen lassen weil ich weder Zeit hatte es zu verkaufen, noch die Lust mich mit den panamesischen Behoerden ueber die Einfuhrsteuern zu streiten. Es ging also von Panama raus auf den Pazifik und bei 00’00’N 089’00’W ueber den Equator. Delphine, Haie, Wale und hinderte fliegende Fische hiessen uns auf den Galapagosinseln willkommen auf denen wir zwei Tage mit Riesenschildkroeten und Eidechsen verbrachten. Weiter ging die Fahrt quer ueber den groessten Ozean der Welt. Nach einem Monat ohne Land kann ich sagen, der Pazifik ist wirklich gross. Jeden Abend haben wir einen neuen, schoensten Sonnenuntergang bewundert und die meisten Nachtwachen habe ich unter einem unvergleichbaren Sternenhimmel verbracht. Der Spass der ersten Wochen wurde bald von der immer gleichen Umgebung eingeholt und die letzten Tage durch die Suedsee waren nurnoch von dem Wunschgepraegt bald einen Fuss auf eine Insel setzen zu koennen. Am 13.04. war es dann endlich soweit. 4454 Seemeilen (8248km) haben wir quer ueber den Atlantik zurueck gelegt. In Tahiti waren ein paar Tage relaxen angesagt. Es ist eine kleine Insel unter franzoesischer Herrschaft und fuehlt sich an wie zurueck in Europa. Die Aussicht auf zwei weitere Monate auf See waren zwar verlockend, ich habe mich aber schliesslich doch entschieden meinen Weg nach Neuseeland mit dem Flugzeug zu beenden. Von Auckland aus wird es den naechsten Monat quer ueber die Nord- und Suedinsel gehen bevor ich mein Arbeitsvisum fuer Australien abholen werde.

Panama City, Panama

Der Panamakanal war mein Ziel seit ich die Grenze nach Mexiko überschritten habe. Die Freude war gross als ich am 21.02. endlich auf der Brücke hoch ueber dem Kanal stand.

Von Nicaragua ging es ohne Probleme durch Costa Rica. Immer auf der Panamericana ging es bald weiter nach Panama. Die Highlights hielten sich in Grenzen bis ich schliesslich entlang des Kanals bis nach Colon an der Karibikkueste gefahren war. Hier lief alles perfekt. Die Segelsaison startet und es war einfach in den Yachtclubs auf freundliche Kapitaene zu stossen. Nach zwei Uebernachtungen auf Schiffen war es dann klar, ich werde den Panamakanal auf einem Segelboot durchqueren.

Die zweitaegige Durchfahrt war keineswegs so aufregend wie es sich anhoert und der Job als ¨Leihnenzieher¨ stellte sich als sehr entspannte Angelegeheit heraus. Trotzdem war es ein einmaliges Gefuehl als sich nach zwei Tagen das letzte Schleusentor oeffnete und den Weg zum Pazifik freigab. Wie es weiter geht? Die Chancen stehen gut und Galapagos klingt als waere es eine Reise wert… wir werden sehen.

Granada, Nicaragua

Ich bin wieder ein paar Kilometer die Strasse herunter gefahren. Wortwörtlich sogar, da es immer weiter nach Süden geht.

In ‚Copan Ruinas‘ ging es von Guatemala nach Honduaras und zunächst an die Karibikküste. La Ceiba war dabei die erste Station, mit Wildwasserrafting. Weiter ging es an der Küste entlang durch endlose Bananen und Kokusnussplantagen. Wer sich fragt woher Dole und Chiquita in die ganze Welt verschifft werden, kommt her und seht selbst.

Trujillo war der Ausgangspunkt für meine Expedition in den Urwald. Das undurchdringliche Dickicht der ‚Mosquitia Area‘ sollte stellte sich jedoch gegen meine Versuche und so lenkte ich nach zwei Tagen mein Motorrad wieder auf asphaltierte Strassen. Sichtlich mitgenommen erreichte ich Trujillo wo ich sowohl den Verlust meines Gepäckträgers als auch sieben gebrochene Speichen beklagen musste. Es bleibt festzuhalten, ein allrad betriebener Jeep kann manchmal doch sinnvoll sein. Am Yoyoa See konnte ich mein einjähriges Jubiläum feiern. Alleine mit einem Teller Spagetti und einer kleinen Bootsfahrt. Am zweiten Februar überquerte ich die Grenze nach Nicaragua und lernte bei der Gelegenheit Andreas kennen der seinen Weg von Vermont, USA mit dem Auto gemacht hatte. Zusammen mit Oliver (Schweiz) und Glenn (TX, USA) bildeten wir ab diesem Tag ein Viererteam zur Erkundung Nicaraguas. Auf den schlechten Strassen habe ich leider mein Nummernschild verloren. Ich hoffe dass es keine Probleme bei der nächsten Grenzüberquerung gibt. Über diverse Stationen in der Kaffee- Anbau Region ging es nach Granada am grössten See Zentralamerikas. Die letzten Tage verbrachten wir mit einem Ausflug auf die Vulkaninsel Ometepe. Nun bin ich wieder zurück in Granada. In der Hostelpost fand sich mein Führerschein den meine Mutter per Express aus Deutschland verschickt hatte. Jetzt kann ich endlich legal Motorrad fahren. Leider musste ich feststellen dass der Computer Mensch im Hostel weniger Englisch spricht als erwartet und so hat er meine Datei mit „Very important Pictures, DO NOT DELETE“ fein von der Festplatte gelöscht… schade, das war Honduaras. Morgen steht mir dann der Test bevor. Costa Rica ruft, ich hoffe ich schaffe es ohne Nummernschild.

Überraschung im neuen Jahr

Das neue Jahr startet mit einer grossen Überraschung.

Ich habe meinen Weg durch Mexico gemacht und bin von San Cristobal, Mexico nach Guatemala eingefahren. Ich habe beschlossen meine Pläne komplett zu ändern und die weiteren 3000 Km nach Panama auf einem Motorrad zurueckzulegen. Mein Fahrrad wird also in den nächsten Monaten im Jungle Hostel in Antigua auf mich warten bis ich wieder da bin. Die erste Testfahrt entlang des Lake Atitlan verlief problemlos. Schon jetzt kann ich sagen dass ein Motor mir erlaubt mehr von den einzelnen Ländern zu sehen weil Abstecher keineswegs Tage sondern nur ein paar Stunden in Anspruch nehmen. Ob es eine bessere Art zu reisen ist wird sich aber erst mit der Zeit zeigen.

Der Weg zu einem eigenen Motorrad in Guatemala ist nicht einfach und so muss ich vorallen Daniel danken der mich bei diversen Behördengängen und Anwaltsbesuchen unterstützt hat. Wohin es dann nach meiner Rückkehr nach Guatemala geht ist noch völlig unklar. Es wird also ein überraschendes Jahr 2009 für uns alle.