Cairns

Nach einem traditionell letzten guten Frühstück in Katherine war es mal wieder ein später Start aus dem kleinen Hostel Cocos Backpackers. Es war eine lockere Fahrt ohne Zwischenfälle den Stuart Hwy hinunter nach Süden bis zum Daly Waters Outback Pub. Das Daly Waters wurde plötzlich zum Fahrradtreffpunkt. Als ich um die Ecke bog saßen Nicole und Uwe von www.karifa.de gerade beim Frühstück und kurz nach ihrer Abfahrt rollten Daniela und Stephan von www.liegebummler.bike ein mit denen ich einen lustigen Pausentag verbrachte. Am nächsten Morgen standen meine alte Schulfreundin Silke und ihr Freund Andrew vor meinem Zelt. Die beiden waren grad mit dem Auto in der Gegend unterwegs und hatten mich durch meinen GPS Tracker im Busch gefunden. Spontan beschloss Andrew mich einen Tag lang mit dem Rad zu begleiten und Silke sorgte als Unterstützung für kalte Getränke alle 10km. Daran könnte ich mich auch gewöhnen. Ich hatte mich entschieden nicht die „normale“ Strecke über den Barkley Hwy zu nehmen sondern es über den Savannah Way zu probieren, einer der großen Abenteuerrouten in Australien. 2012 Hatten wir schon den westlichen Teil befahren, Grund genug die Strecke jetzt zu verfollständigen inkl. einiger hundert Kilometer Dirtroad aus Sand und Schotter. Das größte Problem war die Wasserversorgung und ich freute mich jedesmal wenn ich wieder knietief durch einen Fluss warten durfte der die Straße überspült hatte. Meine Schuhe waren zwar nass, dafür musste ich aber nicht verdursten. Anfangs kamen diese Durchquerungen mehrmals täglich aber es wurde mit der Zeit weniger. Als ich am vierten Morgen aufwachte konnte ich meine Position auf der Landkarte nicht mehr genau einschätzen. Ich hatte nurnoch 3,5l Wasser und war gerade irgendwo auf dem trockensten Stück dieser Tour unterwegs. Jetzt würde mir ein Fluss ganz gelegen kommen, er kam aber nicht. Nach 30km tauchte hinter einer Kurve plötzlich dien Staatsgrenze zu Queensland auf. Jetzt wusste ich zwar wo ich war, Trinkwasser hatte ich aber immer noch nicht gefunden. Den letzten Fluss hatte ich vor 170 Kilometern durchquert und dabei alle meine Flaschen aufgefüllt. Das war gestern morgen. Laut meiner Karte waren es weitere 50km bis zum nächsten Roadhouse „Hells Gate“ das seinen Namen hier draußen sicher nich zufällig bekommen hatte. 50km sind an einem normalen Tag kein Problem aber auf einer roten Outback Straße aus Sand und Schotter kann es auch den ganzen Tag dauern. Trotz meiner positiven Einstellung dass ich es noch rechtzeitig schaffen würde war es ein ungutes Gefühl als ich den letzten Liter an die Lippen setzte. Als ich 10km vor dem rettenden Höllentor den Kopf in den Nacken legte um den letzten Schluck Wasser einzusaugen war es mal wieder ein Wohnwagen der neben mir hielt. „Ganz schön trocken hier draußen, brauchst du vielleicht Wasser?“ Wortlos reichte ich erleichtert meine Flaschen durch das geöffnete Fenster. Bei meiner Ankunft in Normanton, einem kleinen Örtchen umgeben von Nichts feierte ich das Ende der Schotterpiste mit einer Tüte Black & Gold Schokoladenkekse. Die restlichen 700km waren auf wunderschönem Asphalt kein großes Problem mehr und zwei Tage bevor ich die Küste erreichte steuerte ich zielstrebig auf den ersten größeren Supermarkt nach 2000km zu. Was für ein Erlebnis. Die Einfahrt nach Cairns war vor Allem Verkehrsreich. Nach der Zeit in der Wüste musste ich mich erst wieder auf die vielen Autos einstelen. Ich habe in der Wüste über 5kg abgenommen. Meine Kondition ist um 1000% besser geworden und ich bin inzwischen knackig braun. Ich fühle mich großartig und bin endlich einmal wieder Stolz auf das was ich hier mache. Jetzt sind es noch 3000km bis nach Sydney und ich freue mich drauf. – Wenn jemand an einer genauen Beschreibung über den Savannah Way (ost) interessiert ist habe ich hier noch einmal alles genau aufgelistet:

Riding the Savannah Way …