Atlantic City, NJ, USA

Ich habe es in die Quincy Ave. geschafft. Mein Fahrrad steht auf der Terrasse. Die Taschen sind abgepackt.

Nach fast 6400 km mache ich eine Pause nahe „klein Las Vegas“ an der USA Ostküste. Mark und seine Familie hat mich für die nächste Zeit aufgenommen. Hier werde ich mein Rad für die nächsten zwei Monate lagern, bevor ich meine Tour Richtung Süden fortsetze.

Am 15. Juni wird Linda aus Riga/ Lettland nach New York City fliegen und wir werden bis Mitte August auf einen Roadtrip durch die USA gehen.

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Nach diversen Anfragen über meinen Extrawheel Anhänger kommt hier nun die Auflösung.

Ich habe mit einigen Wintersachen auch den Trailer in Island zurückgelassen. Auf meiner weiteren Tour Richtung Südamerika wird er mich aber wieder begleiten.

New York City, USA

Nach einer Woche habe ich den Staat New York von Buffolo im äußersten Nord- Westen bis nach New York City an der südöstlichsten Spitze durchquert.   Es waren anstrengende Tage mit Temperaturen in den 80ger (über 25°C). Der Staat New York besteht weitgehend aus Wäldern und Feldern und, und das kam für mich sehr unerwartet, aus einem Berg nach dem anderen.   Der Grenzübertritt von Kanada in die USA war definitiv der Schnellste und einer der Freundlichsten die ich jemals erlebt habe. Ich habe die Friedensbrücke bei Buffolo überquert und wurde direkt an der Fußgängerschlange vorbei, zu einem eigenen Fahrradschalter eskortiert. Da ich ja auf meinem Weg bereits einmal (für einen Tag) in die USA eingereist war, gab es bei diesem Mal nicht mal einen Stempel. Kurz den Pass in die Luft halten genügte. Die komplette Prozedur hat nicht einmal eine Minute gedauert.   Meine Schlafplätze variierten von Truckstops, über staatliche Parks bis zu einer Nacht auf dem Sportgelände der New York Militärakademie in Cornwall, NY.   Ich habe eine angenehme Nacht im „Willow Bank Yacht Club“ verbracht, die mich nicht nur auf ihrem Gelände Zelten ließen, sondern auch mit Abendessen versorgten.   Zum Frühstück am dritten Tag gab es eine makabere Überraschung. Ich hatte mich gerade in einem Park neben dem hiesigen Gerichtsgebäude niedergelassen als eine Reihe Polizeiautos und vergitterte Kleinbusse vorfuhren. Zwei Gruppen Jugendliche kamen zum Vorschein. Gekleidet in orange Anzüge und blaue Gummischuhe. An Händen und Füßen gefesselt. Sie wurden entlang der Strasse aufgestellt und trotteten an mir vorbei um vor den Richter zu treten. Es war ein beklemmendes Gefühl. Wären ich mit meinem Marmeladenbrot über der Weltkarte hockte und über ferne Lände nachdachte, könnten diese Jungs die Chance heute für immer verlieren.   Ein besonderer Dank geht aber an die Stadt Margaretville. Nachdem die Polizei mich die letzten Nächte des Öfteren aus dem Schlaf gerissen hat, wollte ich diesmal sicher gehen. Ich wurde zum Bürgermeister geführt (zu seinem Privathaus) um eine offizielle Erlaubnis zu bekommen im Stadtpark übernachten zu dürfen. Um Missverständnissen vorzubeugen wurde auch direkt der diensthabende Polizeiofficer informiert. Zum Abendessen erhielt ich eine Einladung im „Sommerfields“ Restaurant von dem sympathischen, französischen Chefkoch und seinem Team.   Nach 5590 km und vier Monaten seit meinem Start in Köln verließ mich dann schließlich das Glück. Unter meinem Vorderrad zerplatze eine Bierflasche und mit ihr meine Hoffnung von einer Pannenfreien Tour.   Nach 800 km auf US- Strassen wurde die George- Washington Brücke über den Hudson Fluss zum bisher größten Stadttor auf dieser Tour und ich fuhr an einem Sonntag Nachmittag bei strahlendem Sonnenschein über den Broadway, vorbei am Central Park und der Freiheitsstatue entgegen.

Niagara Fälle, Kanada

Nach einem 160 km Tag habe ich gestern mein letztes großes Ziel in Kanada erreicht: die Niagara Fälle. Ist schon beeindruckend wie sich die Wassermassen in die Tiefe Stürzen.   Ausserhalb der Stadt ‚Niagara Falls‘ führt der Weg durch Wälder und entlang einiger Parks. Es hat Spaß gemacht sich ‚den Fällen‘ langsam zu nähern.   Die Stadt selbst ist eine kleine Version von ‚Las Vegas‘ mit Casino, Riesenrad, unzähligen Shows, Geisterbahnen und Fast Food Restaurants.   Morgen geht es dann endgültig in die USA. New York City ich komme!

Montreal, Kanada

Die erste amerikanische Metropole auf meinem Weg. Im Großraum  Montreal leben ca. vier Millionen Menschen. Eine Besonderheit ist zweifellos die „unterirdische Stadt“, die in ihrem 29km langen Tunnelsystem eine Vielzahl von Cafes, Geschäften und diverse Galerien beherbergt.   Ich verbringe einige sonnige Tage bei heißen Temperaturen am Fuße des 233 Meter hohen ‚Mont Royal‘. Eric, ein alter Freund aus Übach- Palenberg (bei Aachen) hatte mich über meine Webseite kontaktiert und mich in seine Wohnung im Herzen der Stadt eingeladen.

Montreal, Kanada

Die erste amerikanische Metropole auf meinem Weg. Im Großraum Montreal leben ca. vier Millionen Menschen.   Eine Besonderheit ist zweifellos die „unterirdische Stadt“, die in ihrem 29 km langen Tunnelsystem eine Vielzahl von Cafes, Geschäften und diverse Galerien beherbergt.   Ich verbringe einige sonnige Tage bei heißen Temperaturen am Fuße des 233 Meter hohen ‚Mont Royal‘. Eric, ein alter Freund aus Übach- Palenberg (bei Aachen) hatte mich über meine Webseite kontaktiert und mich in seine Wohnung im Herzen der Stadt eingeladen.

Quebec City, Kanada

Ich bin in Quebec und genieße eine kurze Radelpause in dieser quirligen Touristenstadt. Dieses Jahr feiert die Stadt ihren 400sten Geburtstag und ist mit Fahnen und Plakaten geschmückt.   Tagsüber hat der Sommer die Gegend fest in der Hand, aber Nachts ist es immer noch um die Null Grad kalt. In manchen Regionen liegt sogar trotz strahlendem Sonnenschein noch dicker Schnee. In den letzten Tagen bin ich bei 20°C über die kanadischen Highways gesaust. Die Nächte habe ich meist auf ‚out of season‘ geschlossenen Campingplätzen verbracht.   Die Schneeschmelze sorgt entlang des St. Lorenz Stroms für Überschwemmungen und ich musste so manchen Umweg von der schönen Küstenstrasse nehmen. Ich durchquerte die Ausläufer der Appalachen, immer entlang der Kanada- USA Grenze.   Die sonnigen Tage machen das Fahren sehr angenehm und ich habe einen Tagesdurchschnitt von weit über 100 Kilometern.   Die Eishockey WM ist in der Stadt, und ich ließ mir die Gelegenheit nicht entgehen ein Spiel anzusehen.

Schweden – Dänemark   8:1

  … Und dann ist es doch passiert, das Schlimmste was ich mir vorstellen konnte. Ich habe mein Tacho verloren! Immerhin brachte mir dieser Umstand ein Treffen mit Pierre, ein verrückter Kerl der mich mit seinen verschiedenen Fahrrädern mächtig beeindruckt hat.   Ich konnte dafür mit der Rohloff Nabe glänzen, die den Ladenbetrieb für einen Moment still legte.   In seinem Laden hat er sich auch direkt um ein paar Kleinigkeiten an meinem Rad gekümmert. Danke dafür!

Toronto, Kanada

Seit meiner Abreise aus Montreal ist einiges passiert. Es ist total anders gelaufen als ich geplant hatte, viel besser.   Nachdem einigem Suchen habe fand ich die richtige Brücke um Montreal zu verlassen. Sonne, Wind und gute Laune trugen mich über 150 Km weit. In einem staatlichen Park wollte ich mein Zelt aufschlagen. Der offizielle Campingplatz hat 25 Dollar gekostet, einen Preis, den ich für 2×1 Meter Wiese etwas übertrieben finde. Mein Weg führte also einige Meter weiter zu einem herrlichen Sandstrand direkt am St. Jones Fluss.   Um 23 Uhr wurde ich (mal wieder) von Parkrangern geweckt und darauf aufmerksam gemacht dass das Zelten nur auf dem Campingplatz erlaubt ist. Wie aber in jeder dieser Situationen auf meiner Tour, durfte ich nach einer kurzen Erklärung auch diesmal mein Zelt stehen lassen und schlief (mal wieder) sicher unter der Aufsicht des Nachtwächters.   Am nächsten morgen traf ich kurz nach meiner Abfahrt ein älteres Ehepaar die auf einer ein- Wochen- Tour entlang des Flusses waren. Da wir in die gleiche Richtung unterwegs waren, waren wir ab diesem Moment ein Dreierteam. Nach einer Nacht auf einem großen Campingplatz am Flussufer sind wir gemeinsam in die USA eingeradelt. Die Passkontrolle war bei Weitem nicht angenehmer als ich erwartet hatte und nicht einmal unsere Taschen wurden kontrolliert. Es ging also weiter auf der US- Seite und nach einer weitere Nacht in einem staatlichen Park, diesmal ungestört, in strömendem Regen per Fähre zurück nach Kanada.     Nach zweieinhalb Tagen gemeinsamen radelns trennten sich dort unsere Wege. Für mich ging es noch weitere 50 km nach Westen.   Bei dem Versuch hinter einer Kirche zu übernachten, wurde ich von den direkten Nachbarn eingeladen sowohl zu einem Kaffee eingeladen, als auch dazu, mein Nachtlager doch im angrenzenden Garten aufzuschlagen.   Die nächste Nacht verbrachte ich auf einem Campingplatz direkt am Strand. Bei dem Versuch mich einzuschleichen wurde ich von einem Wohnwagenbesitzer angesprochen, der meine Tour so interessant fand, dass er mich zum Abendessen mit seiner Familie im Wohnwagen einlud. Die logische Folge nach einem guten Abendessen… ein gutes Frühstück. [express-image id=’744′ size=’full‘ align=’none‘ link=’file’/] [express-image id=’723′ size=’full‘ align=’none‘ link=’file’/] [express-image id=’706′ size=’full‘ align=’none‘ link=’file’/]

Moncton, Kanada

Jetzt bin ich also in Kanada.   Die Idee kam eher spontan, nachdem ich keine Lust mehr hatte noch einmal vier Wochen auf die Bootspassage zu warten und die Verbindungen nach Grönland nicht vor Juni starten. Von Reykjavik ging es also nach Halifax in Nova Scotia/ Kanada. Während des vierstündigen Fluges überquerten wir u.A. auch Grönland, was gleichzeitig sehr faszinierend und sehr angsteinflößend wirkte. Eine große, weiße Fläche. Hatte bei meinem Abflug gerade der isländische Sommer begonnen, so sah ich mich bei meiner Ankunft dem kanadischen Winter gegenüber, mit -7 °C und Schneefall. Die kanadischen Zollbeamten waren zwar sehr freundlich, nahmen ihren Job aber auch sehr ernst. Jede Tasche wurde komplett ausgepackt und überprüft. Nach mehr als einer Stunde konnte ich mein Fahrrad dann aber doch ohne Probleme durch die Sicherheitsschleuse und auf den amerikanischen Kontinent schieben.

Die ersten Tage in Kanada verlaufen gut, auch wenn ich anmerken muss, dass dem Wind wohl egal ist in welchem Teil dieser Welt ich rumsause. Er ist bereits da.

Die heutige Nacht verbringe ich in meiner ersten Herberge auf kanadischem Boden. Ich denke ich habe mir den besten Startplatz ausgesucht: C’mon Inn Hostel Moncton/ New Brunswick.

Reykjavik, Island

Mit der Rückkehr nach Reykjavik geht auch langsam meine Zeit in Island zu ende.   In der letzten Woche habe ich mein Fahrrad gegen ein Auto eingetauscht und bin, meistens als Beifahrer, um die Insel gefahren (worden). Die Urheberin der Idee heißt Karo. Wir hatten ein paar lustige Tage und haben es locker geschafft alle Touristenatraktion zu besuchen. Mit andauernder Fahrt konnten wir es uns sogar nicht verkneifen, Fotos aus dem fahrenden Auto zu schießen. Im Süden waren wir auf der Suche nach Rosie, eine Engländerin die seit einigen Jahren um die Welt läuft und nun auf den letzten Kilometern nach Hause ist. Leider hat sie sich bei einem Sturz verletzt und musste ins Krankenhaus. Wir haben leider nur ihren Anhänger gefunden.

Hier geht es zu ihrer Homepage

 

Zurück in Reykjavik erwartete mich ein Carepaket aus Deutschland. Jetzt bin ich bereit für den nächsten Schritt. Bereit für Kanada und die USA.

So wie diese Insel ein besonderer Platz im großen Ozean ist, nimmt sie einen besonderen Platz in der Geschichte dieser Reise ein. Einmal mehr bleibt mir nur ein „DANKE“ für die Hilfe, die Freundlichkeit und eine unvergessliche Zeit.

Reykjavik, Island

Ich bin jetzt seit ein paar Tagen in Reykjavik. Der Schnee ist geschmolzen und die warme Sonne kündigt den Frühling an. Ich habe es mit der Hilfe von vielen netten Leuten in der EIMSKIP Zentrale geschafft, auf ein Containerboot zu kommen und der Kapitän hat zugestimmt mich nach Kanada zu bringen. Inzwischen laufen auch die Vorbereitungen bei der Rederei in Deutschland um die notwendigen Papiere zu bekommen. Das Schiff wird Island Anfang Mai verlassen. Ich habe also einige Tage Zeit um mich noch etwas umzusehen. Durch reinen Zufall hat mich auf meiner Suche nach einem geeigneten Schlafplatz eine Französin angesprochen die hier lebt. Sie hat mich eingeladen erstmal in ihrer WG zu bleiben. Wiedermal kann ich meinen Wohltätern gar nicht genug dafür danken.   Es gibt Fotos von ihren Reisen in Südamerika:   http://www.biking-south.blogspot.com/   http://www.brasiliufarinn.blogspot.com/