Atlantic City, NJ, USA

Es geht wieder los. Nach mehr als zweieinhalb Monaten sitze ich wieder im Sattel.

In den letzten Tagen konnte ich meine neue Ausrüstung begutachten. Dank dem „AAAA Bike Shop“ in Ventor City werde ich ab jetzt mit neuen Fahrradsandalen radeln und, mit einem besonderen Dank an Roeckl Sporthandschuhe, freue ich mich über meine neue Handschuhe.

  Mein größtes Dankeschön geht an Mark, Kelly, Sunny und Jerod. Für Unterkunft, Verpflegung und einfach eine gute Zeit.

Jetzt geht es Richtung Süden. Nächster Stopp: Miami Beach.

Ich gratuliere Rosie zu ihrem erfolgreichen Lauf um die Welt

New York City

Wir sind zurück in der Stadt in der Alles angefangen hat. nach zwei Monaten stehen wir wieder auf dem JFK Airport New York.

In 60 Tagen haben wir mehr als 25.000 km durch 28 US Staaten (inkl. Alaska), drei kanadische Staaten und Mexiko zurückgelegt.

Für Linda geht es zurück nach Hause und ich werde wieder meine Bikeschuhe schnüren und mich auf den Weg nach Süden machen.

Niagara Falls, Kanada

Wir hatten einige naturreiche Tage. Zunächst war da der Yellowstone Nationalpark, die Heimat von Yogibär. Neben Bären liefen uns hier vorallem Bisons über den Weg.

Anschließend ging es durch ewig natürliches Grasland nach Osten. Little Big Horn und Mount Rushmore waren die wenigen Highlights auf diesem Weg.

Stolz können wir behaupten auf dem größten Truckstopp der Welt übernachtet zu haben, natürlich im Auto. Nach Chicago waren es dann nur noch 350 km. Der Sears Tower ist mit 527 Meter Nordamerikas höchster Wolkenkratzer (bis 1996 der höchste der Welt). Von oben gesehen können wir sagen, das ist wirklich hoch!

Wir sind zurück in Kanada (schon wieder) diesmal stehen wir an den Niagarafällen. Es bleiben noch drei Tage bis zu unserer Rückkehr nach New York City. knapp 1000 km zu fahren. Es bleibt also noch genug Zeit Einiges zu erleben.

Yellowstone National Park, Wyoming

Seit meinem letzen Eintrag ist einige Zeit vergangen und Einiges hat sich getan.   Der Hoover Damm, über 210 Meter hoch, liegt etwas außerhalb von Las Vegas. Für uns ein Zwischenstopp zu der Hochsicherheitsanlage „Area 51“ in der Wüste Nevadas. Seit dem „Rosswell Unfall“ sollen hier die UFO- Überreste gelagert sein. Zurück in Las Vegas führte unser Weg nach Süden bis nach San Diego wo wir erneut die Grenze nach Mexiko überquerten. Nach der Route 66 war es nun Zeit für eine andere, weltbekannte Strasse. Highway 1, auch bekannt als Panamericana, ist die Hauptverbindung zwischen Alaska und Feuerland. Wir folgten der Strasse bis nach Los Angeles. Leider blieben unsere Versuche ein Filmstar zu werden vergebens! Eher spontan beschlossen wir Highway 1 erst in Alaska zu verlassen und nicht wie eigentlich geplant in San Francisco. Dadurch wurde unser Zeitplan, der bis hierhin gut geklappt hatte, völlig durcheinander gewürfelt. An einen Umweg von einigen tausend Kilometern hatten wir nicht gedacht. Leider musste ich aus diesem Grund eine Einladung meines EXTRAWHEEL Sponsors in Los Angeles absagen. Die Zeit wurde plötzlich knapp. Die Panamericana zwischen LA und San Francisco ist wie eine Fahrrad Hauptstrasse. An einem Tag kamen uns über 100 Biker entgegen (nur ein Biker kämpfte sich in unsere Richtung) und fabrizierten sogar regelrechte Staus an steilen Anstiegen. San Francisco lockte mit Cable Cars, Alcatraz und Golden Gate Bridge (ebenfalls Hgw 1). Der Weg nach Norden führt entlang einer wilden Pazifikküste und geradewegs durch „Redwood Forest“ mit zweihundert Jahren alten Bäumen die weit über hundert Meter in den Himmel ragen. Seattle war unser letzer US- Stopp, bevor wir nahe Vancuver die Grenze zu Kanada überquerten. Nach Alaska lagen nun noch 1500 km vor uns. In Gegenden wo Orte nach ihrer Entfernung benannt sind (100 Mile House, 150 Mile House) gibt es ausser viel Natur nicht viel zu sehen. Nach zwei Tagen war es dann so weit. ALASKA. Ein Stempel im Pass, ein paar Fotos und eine Nacht auf einem Parkplatz, dann ging es zurück. 1500 km. Durch die Rocky Mountains ging es über Jasper und Banff nach Calgary und zurück in die USA. Unsere nächtliche Grenzüberquerung wurde von zwei Zöllnern etwas in die Länge gezogen. Etwas ungläubig lauschten sie unseren Erzählungen, ließen uns aber schließlich doch einreisen.

Las Vegas, Nevada

Der Grand Canyon… Wunderschön anzusehen. Nach einem Monat im Auto haben wir unsere Wanderschuhe geschnürt und haben uns auf den Weg gemacht, den Grand Canyon zu erkunden. Auf den ersten 4,5 Kilometern galt es einen Höhenunterschied von 1300 Metern zu bewältigen. Die Aussicht auf dem gesamten Weg war absolut atemberaubend. Nach 9,5 Meilen (15 km) am ersten Tag hatten wir den Colorado River erreicht. Bei nächtlichen Temperaturen weit über 40°C wird das Zelt zum Backofen. Um der Hitze zu entfliehen starteten wir den zweiten Tag bereits um 5:30 Uhr… Nicht zu vergessen, die finale Steigung!!!   Über die Route 66 ging es dann von Colorado nach Nevada. In der Wüste haben wir die 50°C Grenze geknackt, kurz bevor wir in die Stadt der tausend Lichter eingefahren sind. Welcome to Las Vegas.

El Paso, Texas

Was wäre der wilde Westen ohne ein Cowboy Rodeo? Wir haben uns dieses Spektakel in Fort Worth/ Texas angetan. Zwei Stunden Cowboys, Pferde, Kühe und ein Clown.   Auf den Spuren der historischen „Route 66“ ging es durch Amarillo. In Santa Fe standen wir vor dem ältesten Haus der USA, erbaut um 1600 nach Chr.   In Los Alamos wurde die erste Atombombe entwickelt und auf der „Trinity Site“, mitten in der Wüste New Mexikos getestet.   Lincoln ist der Name der Stadt in der „Billy the Kid“ zur Legende wurde. Bei seinem Gefängnisausbruch erschoss er den Sheriff auf offener Strasse.   Auf dem Weg nahmen wir einen Anhalter mit der uns einige Geschichten über die Region und UFOs in Rosswell erzählte. In Rosswell angekommen fanden wir seinen Namen tatsächlich im Rosswell UFO Museum. Zu glauben , was am 4. Juli 1947 hier geschah, bleibt dem Besucher jedoch selbst überlassen. Die gesamte Stadt ist im UFO- Wahn. Ausserirdische Souveniers, UFO Parkplätze und Strassenlaternen sind nur einige Kuriositäten.   150 km entfernt wurden wir Augenzeuge eines unterirdischen Schauspiels. 2,5 Millionen Fledermäuse verlassen jeden Tag bei Sonnenuntergang die Höhlen in Carlsbad, New Mexico. Am nächsten Morgen stand dann eine drei Kilometer Wanderung durch das Höhlensystem auf dem Programm. Wieder an der Erdoberfläche angekommen, ging Linda auf Stinktierjagt, ohne dabei die Kakteen zu bemerken in die sie das arme Tierchen verfolgte. Die Folge waren viele kleine Dornen…   In El Paso stehen wir vor der Grenze zu Mexiko, ein kurzer Fußmarsch entfernt.

Dallas, Texas

Eine schlechte Nachricht zum Anfang: Es gibt in Alabama keinen Ort mit dem Namen „Greenbow“. Unser erstes Ziel, Forest Gump zu treffen, war also aussichtslos.

Durch Sumpflandschaft ging es Richtung Westen, immer entlang dem ‚Golf von Mexiko‘. Nach den üblichen Sumpfbewohnern, Krokodile und Schildkröten, können wir nun auch kleine Wasserschlangen und rosa Pelikane auf die Begegnungsliste setzen. Bei einer Fährüberfahrt wurden wir dann von drei Delphinen begleitet.

Die Küstenstrasse führte uns geradewegs in den wilden Westen. Unser Aufenthalt in New Orleans war mit ein paar Stunden eher kurz. In Housten hatten wir ein ganz anderes Problem. Das Space Center hatte bereits geschlossen als wir die Innenstadt verließen.

Dallas, zwei Events veränderten hier die Geschichte. Wir haben beide Schauplätze besucht.

John F. Kennedy wurde am 22. November 1963 erschossen. Der Schuss wurde aus dem sechsten Stock eines Schulbuchlagers in der Elmstreet ausgeführt. Heute ist das JFK Museum in diesem, sechsten Stock beheimatet.

Wer schoss auf J.R.? Die orginal ‚Southfolk Ranch‘ liegt 30 Kilometer außerhalb der Innenstadt.

Walt Disney World, Florida

Der südlichste Punkt von Kontinental- USA liegt auf Key West. Von hieraus sind es nur 90 Meilen (144 km) nach Kuba. Bei tropischen Temperaturen zogen wir einen klimatisierten Schlafplatz dem Camping vor.

Die Everglades, an der Südspitze Floridas gelegen, sind ein einzigartiges Ökosystem. Eine sumpfähnliche Landschaft mit einer Fläche von mehr als 6000 km². 20% davon sind als Nationalpark ausgewiesen.  Denkt man an die Everglades, so denkt man an die „Airboats“ (flache Boote mit einem großen Propeller an der Rückseite). Die Wahrheit ist: Diese Art von Wasserfahrzeug ist im Nationalpark verboten. An den Außengrenzen gibt es jedoch dutzende Möglichkeiten das Grasland zu durchflügen. Wir haben uns für die älteste Alligatorfarm entschieden. Neben der Bootsfahrt gibt es hier Schlangen und Alligatoren hautnah.

Im eigentlichen „Everglades Nationalpark“ angekommen waren auch die letzen Zäune verschwunden. Mehr als 700 verschiedene Tierarten sind hier beheimatet, darunter Schlangen und der seltene Florida Panther. Nach der Begegnung mit einer etwas schläfrigen Schildkröte war es also nicht verwunderlich dass unsere Wanderung kurzzeitig von einem Reptil mit 80 Zähnen unterbrochen wurde. Ich habe noch nie einen Menschen so schnell rennen sehen wie Linda in diesem Moment.

Nach einer Nacht auf einem Truckstopp ging es in das Land in dem Träume war werden.

Der Walt Disney Park ist der größte Resortpark der Welt und besteht neben den vier Themenparks (Magic Kingdom, Epcot, Hollywood Studios, Animal Kingdom) aus zwei Wasserparks, sechs Golfplätzen, unzähligen Hotels und einem „Downtown Disney“ Entertainment Distrikt.

Für mich hat der Spaß bereits am Ticketschalter aufgehört. Das ist jedoch der Punkt, an dem er für Disney beginnt.

Bei einem Tagesticket für 120 US Dollar pro Person konnten wir einiges erwarten und sind 14 Stunden lang durch drei der vier verschiedenen Themenparks gerannt. Terror of Tower, Indianer Jones Stuntshow, Disney Parade, Future World, und natürlich das Cinderella Castle waren nur einige Stationen an diesem Tag.

Nach einem weiteren Tag im „Blizzard Beach“ Wasserpark sind nun unsere Taschen leer und unser Verlangen nach Spaß erst einmal gesättigt. Es geht westwärts.

 

Miami Beach

Seit dem letzen Eintrag sind einige Tage vergangen und wir sind einige hundert Kilometer weiter im Süden. Nachdem wir die Hauptstadt verlassen hatten ging es nach Richmond und weiter in die Appalchen Berge. Anderthalb Tage schraubte sich der „Blue Rich Parkway“ entlang der bewaldeten Hänge.

Aus den Bergen ging es dann zurück an die Küste, wo wir diverse Stopps entlang der langen Sandstrände einlegten.

Ich habe mich im Palmenklettern versucht. Leider blieb es bei einem Versuch, noch dazu bei einem sehr schmerzhaften. Es hat Stunden gedauert die vielen kleinen Splitter aus Händen und Füßen zu entfernen.

Wir haben bis jetzt die meisten gefährlichen Tiere gut überstanden (Warnschilder vor Bären, Schlangen, Krokodilen), uns hat aber niemand vor den kleinen Mücken gewarnt, die uns in nur zehn Minuten Zeltaufbau lebendig verspeist haben.

Unsere Fahrt durch das Naturschutzgebiet „Cape Canaveral“ wurde immer wieder von Soldaten unterbrochen, die uns davon abhielten in die Nähe der Raketenabschussrampen zu kommen, beim Kennedy Space Center war es dann eher der Eintrittspreis.

Weiter ging die Fahrt, immer am Strand entlang. St. Augustine Beach, Daytona Beach, Cocoa Beach, Palm Beach und Fort Lauderdale sind nur einige bekannte Badeparadiese der letzen Tage.

Mit Florida haben wir nach mehr als 2000 Meilen (über 3200 km) den neunten US Bundesstaat erreicht. Bei nächtlichen Temperaturen von über 20°C sind wir nach fünf Nächten in Zelt und Auto glücklich über ein Hotel am Strand inkl. Swimmingpool.

New York City

The Big Apple, die Stadt die niemals schläft… das ist New York. Freiheitsstatue, Central Park, Hudson River, Wall Street, Times Square, Ground Zero, Fifth Avenue, Chinatown und Little Italy, Grand Central Station, Madison Square Garden, Broadway und 42nd Street… das ist New York.

Wir sind unterwegs durch die Stadt. Tag für Tag. Von Norden nach Süden, von Osten nach Westen. Das Wetter ist auf unserer Seite und die Sonne lacht vom blauen Himmel.

Der Start ist geglückt. Der Start von 60 Tagen ‚on the road‘, quer durch die USA. Wir hätten uns keinen besseren Startpunkt aussuchen können.